Treffpunkt der Teilnehmer war ein Kaffeehaus auf der noch nebeligen Paßhöhe des Semmerings Samstag um 10Uhr. Die schon vor diesem Zeitpunkt Eingetroffenen bereiteten sich auf die zu erwartenden Ereignisse des Tages mit einem Frühstück vor. Eine unerfreuliche Nachricht war beim Fahrtleiter, Herrn Heinz Dinacher eingetroffen : Die vorgesehene Besichtigung des Bergwerkes im Erzberg kann heute nicht stattfinden – Überlegungen für ein Alternativprogramm finden statt. Doch noch rechtzeitig vor Abfahrt klärt ein neuerlicher Anruf die Situation : Die Besichtigung kann doch stattfinden. So beeilt man sich nun mit der Abfahrt um rechtzeitig beim Erzberg einzutreffen. Auch drei Hunde waren mit dabei, zwei Teilnehmer kamen leider allein da deren Gattinnen erkrankt waren.
Nach ca. 130 km zügiger Fahrt über die A6 bis Leoben und dann weiter bis Eisenerz erreichen wir dann auch pünktlich den Startpunkt für die „Abenteuer am Erzberg“, wie die dort angebotenen Führungen betitelt werden. Zuerst bekommen wir eine gelbe Schutzkleidung . Helm und Jacke. Dann geht es mit einem Bus den Erzberg ein Stück hinauf – uns bietet sich dabei ein imponierender Ausblick auf den Erzberg - bis zum Brecherwerk für das abgebaute Material. Dort wartet bereits der seit 1880 elektrisch betriebene Zug für die Einfahrt in das nunmehr historische Untertags-Bergwerk im Erzberg. Es geht mit diesem schon sehr alten Zug in einem größtenteils engen Stollen ca. 1500 m tief in das unterirdische Labyrinth.
Von dort gehen wir dann mit einer sehr sachkundigen Führerin weiter. Wir erleben audiovisuell die Entstehungsgeschichte des Erzberges von der Alpenfaltung bis zu seinem heutigen Erscheinungsbild und werden Zeuge, wie der Wassermann Gold für 10 Jahr, Silber für 100 Jahr oder Eisen auf immerdar verspricht. Wir erfahren an Hand von Schaustücken die Entwicklung und den Tagesablauf des Bergwerkbetriebes vom Beginn bis zur Einstellung des Untertags-Abbaues Ende des vorigen Jahrhunderts. Wir erleben eine simulierte unterirdische Sprengung von 60 Tonnen Gestein und sind bei der Erzgewinnung hautnah dabei, die Funktion der einzelnen Geräten erleben teilweise life. Die Abbaumethoden aus den einzelnen Epochen wurden eindrucksvoll dargestellt. Wir kommen zur einstigen Jausenstation und gleichzeig Stützpunkt der Bergleute, auch die heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, in einer Kapelle können wir besuchen.
Sehr beeindruckt fahren wir dann wieder mit dem Bergwerkszug an das Tageslicht und dann weiter mit dem Bus zum Startpunkt unserer Besichtigungen, wo wir bei einem Mittagessen neue Energie für die Aktivitäten des Nachmittags tanken.
Um 15 Uhr geht es dann ein Stunde lang mit dem HAULY, einem riesigen 860 PS starken, für den Personentransport umgebauten Schwerlastkraftwagen hinauf und dann wieder hinunter den Erzberg, vorbei an dem abgebauten Gestein in den unterschiedlichen Bearbeitungszyklen. Wir erfahren von unserer Führerin vom Tagbaubetrieb, wie er bis heute erfolgt und haben auch von oben am Erzberg einen wunderbaren Ausblick auf den Ort Eisenerz und die Berge in der Umgebung.
Mit viel mehr Wissen vom Erzberg , dem Bergwerksbetrieb und dem Erzabbau fahren wir dann über Leoben und die A6 bis Mürzhofen im Mürztal, wo wir unser Quartier beim Turmwirt beziehen und dann zum Abendessen zu dem nur wenige Kilometer den Berg hinauf entfernten Restaurant Steiereck am Pogusch aufbrechen. Dort erwartet uns ein wirklich schönes Haus im Stil einer Almhütte mit einer rustikalen Innenausstattung und einem gemütlichen Ambiente. Das dort gebotene kulinarische Angebot entspricht den hohen Erwartungen, die man von einem „Steirereck“ hat. Bis auf ein leider völlig versalzenes Lammgericht konnten die von uns genossenen Speisen und Getränke alle zufriedenstellen.
Sonntags nach dem Frühstück beim Turmwirt ging es zu einem Kirtag. Nach dem gestrigen Regen am Abend gab es heute Sonnenschein.Wir fuhren wieder den Berg hinauf vorbei beim Pogusch und hinunter in das Tal nach Turnau. Dort gaben wir uns den Eindrücken eines ländlichen Kirtags mit einer Unzahl von Standeln hin, welche die auf solchen Orten üblichen Waren von den Schaumrollen bis zu Bekleidung anboten.
Dann bei herrlichem Sonnenschein über die Bergstraße mit schönen Ausblicken auf das Tal, die jedoch bei vielen nicht genossen werden konnten, da diese Straße auch eine wunderbare „Porschestraße“ war, die direkt dazu einlud, in rennmäßigem Tempo befahren zu werden, zurück zum Pogusch in eine direkt neben dem Steirereck gelegene Almhütte. Dort bereitete man für uns „Saure Rahmsuppe“, Sterz und Eierspeise in großen eisernen Pfannen und als Nachepeise den „Fädelkoch“, eine aus Rahm erstellte, bröselige Süßspeise zu. Dazu gab es naturtrüben Saft, Kaffee, Bier und den allseits beliebten Schilchersturm, der schon gestern ausgiebig verkostet wurde. Der Dank aller ging an Silvia und Heinz Dinacher für dieses wirklich lehrreiche (Erzberg !) und kulinarisch so erfreuliche aber auch erholsame Wochenende.
Dann ging es an das Abschiednehmen, es blieb den Teilnehmern überlassen, ob sie direkt den Heimweg antreten, oder den schönen Nachmittag noch zu einem weiteren Ausflug nutzen wollten.